Luc Pauchard hat als Co-Geschäftsinhaber des Berner Kleiderladens Olmo täglich mit Mode zu tun. Sich selbst bezeichnet er als nicht besonders modebewusst: «Mir reichen drei bequeme Lieblingsjeans», sagt er. Beraten lässt er sich zuweilen von seinen jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die ihm Kleidungsstücke präsentieren mit der Bemerkung: «Dieses Hemd würde zu dir passen.» Diese persönliche und unaufgeregte Beratung schätzt er auch bei Bärtschi. Wie Olmo ein etabliertes Berner Familienunternehmen.
«Ich wollte keine eckige “Architektenbrille”, ich mag es sportlich», sagt Pauchard. Dass er jetzt trotzdem keine 08/15-Modelle trägt, sei Bärtschi zu verdanken, bemerkt er lachend. «Sie haben versucht, mir besonders ausgefallene Brillen zu empfehlen. Wir haben dann einen Mittelweg gefunden.» Zurzeit besitzt er drei. Eine für den Alltag mit Holzgestell, eine fürs Segeln und eine dritte, bei der sich die Gläser automatisch tönen, für sonnige Tage. Sie ist aus Carbon, aus Kohlefasern, hergestellt: «Ein cleveres Material, das leicht und doch stabil ist. Dafür gebe ich auch gerne etwas mehr Geld aus.»
Pauchard hat erst spät gemerkt, dass es ein Luxus ist, gut sehen zu können. Als Kind hat er unter seiner Sehschwäche gelitten, «Kinder sollen herumtoben dürfen, das ist als Brillenträger schwierig.»
Mit 25 habe er dann gemerkt, wie viel erträglicher das Leben mit Brille sei. «Plötzlich sah ich Dinge glasklar, die ich zuvor nie richtig scharf gesehen habe.»
Luc Pauchard ist seit 1991 als Co-Geschäftsinhaber und Marketingverantwortlicher Teil des Olmo-Unternehmens. Mittlerweile gibt es sechs Filialen, inklusive einem Laden in Zermatt. Gegründet wurde Olmo 1977 von seinem ältesten Bruder Francis, der mittlere, Georges, kam 1997 dazu. Und es deutet einiges darauf hin, dass das Unternehmen in Familienhand bleiben könnte: Luc Pauchards Tochter ist stellvertretende Geschäftsführerin des Hauptgeschäfts, der Sohn hilft im Büro aus. «Klar wäre das toll. Der Laden ist für mich wie ein Baby, das verkaufst du auch nicht einfach an die Migros.»
«Boutique für extreme Trends» war der Slogan des ersten Stores. Es war mehr als ein Laden. «Am Donnerstagabend traf man sich hier und ging dann weiter in den Ausgang.» Es legten DJs auf und im integrierten Coiffeursalon konnte man sich einen Irokesen schneiden lassen. «Hier konnten alle sich selbst sein, egal ob transsexuell oder Edelpunk.» Olmo war bei allen Trends zuvorderst mit dabei, bot Kleider, Schuhe und im In-Store-Plattenladen den passenden Soundtrack an.
Über das heutige Angebot sagt Pauchard: «Wir setzen mit unserer breiten Auswahl einen Gegentrend zu Monobrand-Läden.» An erster Stelle steht für ihn die Beratung.
«Gerne beraten wir unsere Kundschaft zu einem individuellen, coolen Style. Bei Männern ist es teils schon fast eine Behandlung. Einige kommen zweimal im Jahr zu uns und lassen sich einkleiden. Kleider kaufen ist für sie die Hölle. Wir helfen ihnen bei der Auswahl, ohne zu aufdringlich zu sein, und am Ende verlassen sie den Laden mit einem glücklichen Gefühl.»
Mit 20 Jahren hat Luc Pauchard mit dem Regattensegeln angefangen. Heute ist er auch mal mit einer 18-Meter-Yacht unterwegs und mag es, wenn es auf hoher See so richtig stürmt. «Es ist ein Wahnsinnsgefühl, so ein Monster durch die Wellen zu steuern.» Vieles, das er beim Segeln anwendet, lässt sich auch auf seinen Berufsalltag anwenden: «Damit du vorwärts kommst, musst du immer vorausschauen und dir überlegen, was kann ich tun, damit wir schneller werden, welches sind die nächsten und übernächsten Schritte?»
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